Sicheres Surfen und Vermeidung von Online-Diebstahl

Das Internet: ein zweischneidiges Schwert

Eine Frau sitzt mit ihrem Laptop

Seit seiner Popularität in den 1990er Jahren hat uns das Internet in eine Welt der schnellen Verbindungen gebracht, die wir vorher nicht kannten. Laut Statista ergab eine Untersuchung aus dem Jahr 2021, dass insgesamt 85 % der befragten Senioren angaben, das Internet mindestens ein paar Mal am Tag zu nutzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alles reibungslos abläuft, insbesondere nicht für Senioren. Leider gelten Senioren als die am meisten gefährdete Personengruppe im Internet. Das macht sie anfällig für verschiedenste Arten von Online-Kriminalität.

Welche Arten von Online-Diebstahl gibt es? Und wie kann man wachsam bleiben und vermeiden, ein Opfer zu werden? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um in dieser digitalen Welt sicher zu bleiben.

Arten von Online-Kriminalität

Bevor Sie sich vor Online-Diebstahl schützen können, sollten Sie sich zunächst mit den gängigsten Online-Tricks vertraut machen, die es gibt. Hier sind die drei häufigsten Online-Tricks, die auf Senioren abzielen.

Spoofing

Beim Spoofing gibt sich der Betrüger als eine andere Person aus, um Informationen oder Geld von den Opfern zu erhalten. E-Mail-Spoofing, Website-Spoofing und Telefonnummern-Spoofing sind die drei gängigsten Spoofing-Methoden, um Senioren zu täuschen.

Beim E-Mail-Spoofing versenden Betrüger gefälschte E-Mails, die vorgeben, von der Regierung oder einer Bank zu stammen. In der Regel wird in den E-Mails etwas erwähnt, das sofortiges Handeln erfordert. Der Täter fordert dann den Empfänger der E-Mail auf, einen bestimmten Link zu öffnen, der in der E-Mail enthalten ist.

Sobald der Empfänger den Link öffnet, wird er auf eine gefälschte Website geleitet. Oft merken die Leute nicht, dass sie betrogen werden, weil die Websites der offiziellen Website ähnlich sehen. Das ist die Bedeutung von Website-Spoofing. In der Regel werden Sie auf der Website aufgefordert, Ihre Daten einzugeben. Sobald Sie Ihre Daten übermitteln, besteht die Gefahr, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls oder eines Online-Banking-Betrugs werden.

Eine andere Art des Spoofing ist das Spoofing von Telefonnummern. Beim Spoofing von Telefonnummern rufen Betrüger bei Ihnen an und geben sich als Vertreter einer Behörde aus, wobei der Zweck des Anrufs manchmal ungewöhnlich ist. In der Regel erkennen Sie, dass es sich um einen gefälschten Anruf handelt, weil die Stimme automatisiert klingt und Sie um ungewöhnliche Dinge bittet, z. B. um die Angabe Ihrer Steueridentifikationsnummer oder um die Überweisung von Geld auf ein bestimmtes Bankkonto.

Der Tech-Support-Betrug ist eine Form des Telefonnummern-Spoofing, die bis heute sehr verbreitet ist. Jemand mit ausländischem Akzent ruft Ihre Telefonnummer an und gibt vor, von Ihrem Computerhersteller zu sein. Er behauptet, dass Sie im Internet auf einen verdächtigen Link geklickt haben, der Ihren Computer mit einem gefährlichen Virus infiziert hat. Um das Virus zu löschen, sollten Sie eine bestimmte Software herunterladen. In Wirklichkeit fordern sie Sie auf, eine Remote-Desktop-Software herunterzuladen, die es ihnen ermöglicht, auf Ihren Computer zuzugreifen und ihn fernzusteuern. Mit diesem Zugang sind sie in der Lage, das echte Virus und die Malware auf Ihrem zuvor gesunden Computer zu installieren, und sie verlangen eine Zahlung, um ihn zu "reparieren".

Phishing

De Scam

Phishing ist dem E-Mail-Spoofing sehr ähnlich. Es kann jedoch gefährlicher sein, denn beim Phishing werden Sie von den Hackern aufgefordert, Ihre sensiblen Daten wie Ihre Bankverbindung oder Ihr Passwort anzugeben.

Ein häufiges Phänomen des Phishings ist eine gefälschte E-Mail von Ihrer Bank. Die E-Mail wird so glaubwürdig gestaltet, dass sie das gleiche Logo, die gleichen Farben und die gleiche Schriftart verwendet. Sie enthält wichtige Hinweise, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern, wie z. B. "Sie haben eine unbezahlte Gebühr" oder "Wir haben einen verdächtigen Log-in auf Ihrem Konto festgestellt". Dann werden Sie aufgefordert, die Gebühr zu bezahlen oder sich über einen Link in Ihrem Konto einzuloggen.

In der Regel klingt die E-Mail auch bedrohlich und teilt Ihnen mit, dass Sie eine Geldstrafe zahlen müssen, wenn Sie den offenen Betrag nicht innerhalb einer bestimmten Anzahl von Tagen ausgleichen. Neben Banken geben sich Phishing-E-Mails auch als Logistikunternehmen, E-Commerce-Websites oder Behörden aus. Hier ist ein Beispiel für eine Phishing-E-Mail.

"Bitte um Hilfe"-Mail als Spam

Diese Art von Spam ist einer der häufigsten Online-Betrügereien. Die Opfer? Nicht nur Senioren, sondern auch junge Menschen und Eltern. Diese "Bitte um Hilfe"-Spam gibt es schon seit langem. Früher wurden die Menschen durch Telefonanrufe betrogen. Jetzt kann es so etwas einfaches sein wie eine SMS oder WhatsApp-Nachricht. Die Betrüger schicken den Opfern eine Textnachricht, in der sie sich als Familienmitglied/Freund ausgeben (sie kennen sogar ihre Namen!) und sie auffordern, ihre "neue Telefonnummer" zu speichern. Dann teilen sie ihnen mit, dass sie in Schwierigkeiten stecken, und fordern eine hohe Geldsumme.

Andere Arten von Online-Kriminalität

Abgesehen von den drei oben genannten Arten von Online-Betrug sollten Sie bedenken, dass Online-Betrug auf unterschiedliche Weise geschehen kann. Andere Arten von Kriminalität sind z. B. das Versenden einer gefälschten neuen Debitkarte von Ihrer Bank, Online-Liebes-E-Mail-Betrügereien und der alte Trick des Chat-Tricks: eine Art Einbruch, bei dem eine Person mit dem Opfer (meist Senioren) chattet und eine andere Person einen Vorwand nutzt, um in das Haus des Senioren einzudringen (auf dem Weg zur Toilette) und schließlich dessen Karten und andere Wertgegenstände zu stehlen.

Wie kann man sie vermeiden?

All diese Beispiele von Online-Kriminalität mögen Ihnen abschreckend vorkommen. Haben Sie keine Angst! Diese Betrügereien kommen und gehen, aber wenn Sie diese Tipps im wirklichen Leben anwenden, werden Sie in kürzester Zeit in der Lage sein, einen Online-Diebstahl zu erkennen.

Erkennen und verstehen Sie, wie moderne Online-Betrügereien funktionieren

Wenn Sie das Internet häufig nutzen, ist das der erste Schritt, typische Online-Betrügereien zu verstehen. Je mehr Sie wissen, wie Betrügereien funktionieren, desto besser können Sie sie erkennen.

Youtube ist eine gute Informationsquelle, um sich mit den gängigsten Online-Tricks vertraut zu machen. Der Kanal von Jim Browning (in englischer Sprache) gibt Ihnen zum Beispiel einen exklusiven Einblick in die Arbeitsweise von Betrügern im technischen Support. 

Lesen Sie außerdem weitere Artikel in Ihrer Sprache über Online-Diebstähle. In der Regel gibt es in den Ländern der EU nationale Kampagnen, um das Bewusstsein für Online-Betrügereien zu schärfen, die sich besonders an Senioren richten. 

Bleiben Sie kritisch und erkennen Sie die Anzeichen für einen Online-Betrug

Oft locken die Betrüger Sie mit "schlechten Nachrichten" und fordern Sie auf, sofort etwas zu tun. Sie müssen ruhig bleiben. Wenn Sie beispielsweise eine E-Mail von einem Webshop erhalten, in der Sie aufgefordert werden, für eine Transaktion zu bezahlen, sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen und überlegen, ob Sie in der Vergangenheit bereits etwas bei diesem Anbieter gekauft haben.

Eine weitere Möglichkeit, kritisch zu bleiben, besteht darin, zu wissen, wie man Phishing-Betrug oder gefälschte E-Mails erkennt. In der Regel sind diese E-Mails mit seltsamer Grammatik oder vielen Rechtschreibfehlern geschrieben. Achten Sie auf Ungereimtheiten in E-Mail-Adressen, Links und Domänennamen. Vergleichen Sie die Adresse des Absenders mit früheren E-Mails von derselben Organisation/demselben Unternehmen. Wenn Sie Unstimmigkeiten zwischen dem Namen des Absenders und seiner E-Mail-Adresse feststellen, blockieren Sie die Adresse und klicken Sie nicht auf Links von dort. 

Das Gleiche gilt für Nachrichten, die Sie über WhatsApp oder als SMS erhalten. Klicken Sie niemals auf verdächtige Links und fragen Sie sich immer: "Habe ich mit denen schon einmal Geschäfte gemacht?"

Verwenden Sie verschiedene Passwörter

"Was ist ein gutes Passwort?" Manchmal verwenden wir ein oder zwei Passwörter für alle unsere Internetkonten. Das ist eine schlechte Praxis, denn wenn man immer die gleichen Passwörter verwendet, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man Opfer eines Online-Diebstahls oder eines Passwort-Lecks wird. Ein gutes Passwort besteht aus einer Mischung aus Großbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen. Sie können das Risiko, dass Ihr Konto gehackt wird, auch dadurch minimieren, dass Sie die Kennwörter für Ihre Konten von Zeit zu Zeit ändern.

Ein Problem bei der Verwendung unterschiedlicher Passwörter für verschiedene Konten ist die Frage "Wie soll ich sie speichern?". Sie können kostenpflichtige Passwortschutz-Apps wie 1Password oder LastPass verwenden. Diese Tools verfügen über spezielle Verschlüsselungsprogramme, um Ihre Kennwörter sicher aufzubewahren. Sie können auch die alte Methode anwenden, indem Sie die Passwörter in ein kleines Notizbuch schreiben und es an einem sicheren Ort aufbewahren.

Verwenden Sie für Ihre Konten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung

Was ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung? Eine zweistufige oder Zwei-Faktor-Authentifizierung dient als zweite Sicherheitsebene, um Ihre Konten zu schützen. Außerdem erhalten Sie bei der zweistufigen Authentifizierung E-Mails, wenn verdächtige Versuche unternommen werden, sich bei Ihrem Konto anzumelden. 

Um dies einzurichten, gehen Sie zu Ihren Konten, speichern Sie Ihre Telefonnummer und aktivieren Sie die zweistufige Verifizierung. Wenn Sie sich das nächste Mal bei diesem Konto anmelden, wird eine Nachricht in Form eines Codes (Zahl oder zufällige Buchstaben) an Ihr Mobiltelefon oder Ihre E-Mail-Adresse gesendet, den Sie auf dem Anmeldebildschirm eingeben müssen, um den Anmeldevorgang abzuschließen.

Die zweistufige Authentifizierung ist besser als die Anmeldung nur mit Ihrer E-Mail-Adresse und Ihrem Passwort. Auf diese Weise können sich Hacker (Personen, die in Ihre privaten Internetkonten eindringen können) nicht bei Ihrem Konto anmelden, da sie den Code eingeben müssen, der an Ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse gesendet wird. 

Eine Frau zahlt mit Bankkarte

Geben Sie keine sensiblen Informationen an Fremde weiter 

Niemand, auch nicht die Polizei, Regierungsbeamte oder Bankangestellte, darf Sie nach Ihren persönlichen Daten wie Ihrer Kontonummer oder Ihrem Passwort fragen. Wenn Sie jemanden treffen, der Ihnen sagt, dass er das Recht hat, Sie nach Ihren persönlichen Daten zu fragen, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass es sich um Betrüger handelt.

Und noch etwas: Halten Sie Ihre PIN verdeckt, wenn Sie eine Kartentransaktion durchführen. Es gibt auch Betrügereien oder Online-Diebstähle, die damit beginnen, dass Leute Ihren PIN-Code ausspähen.

Fazit: Seien Sie immer vorsichtig!

Das Internet ist wie ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bietet es Ihnen alle Informationen, die Sie benötigen. Auf der anderen Seite gibt es Betrüger und Diebe, die darauf aus sind, Sie an Ihrem sensibelsten Punkt zu erwischen.

Wir hoffen, dass diese Tipps Ihr Wissen über die Privatsphäre und das Internet auffrischen werden.